Im Theater Stok

 


Dmitri Schostakowitsch und seine Zeit

Vier musikalisch - literarische Abende
12. - 15. September 2019
 

Donnerstag, 12. September 2019, 19.30 Uhr
Sonntag, 15. September 2019, 18 Uhr

Dmitri Schostakowitsch

Martina Fausch, Sopran
Monika Baer, Violine
Judith Gerster, Violoncello
Simone Keller, Klavier
Michael Wolf, Lesung

Werke von Dmitri Schostakowitsch
Romanzen - Suite nach Worten von Alexander Blok op. 127
Auszug aus dem Klaviertrio Nr.1 op. 8 in c-moll

Lesung aus Der Lärm der Zeit von Julian Barnes

Die Gunst der Mächtigen zu erlangen, hat zwei Seiten. Ist es verwerflich sich der Macht zu beugen, um künstlerisch arbeiten zu können? Julian Barnes Buch wirft viele Fragen auf, Dmitri Schostakowitschs Musik gibt möglicherweise eine Antwort. In seiner Romanzensuite stellt Schostakowitsch bekenntnishaft viel Persönliches dar. Noch heute berührt und erschreckt uns seine Lebenssituation – eigentlich nur seiner Berufung zum Musiker folgend, geriet er in der Stalinzeit in unermessliche innere Konflikte.


Freitag, 13. September 2019 19.30 Uhr

Seiltänzer

Monika Baer, Violine
Simone Keller, Klavier
Franziska von Fischer, Lesung

Sofia Gubaidulina Der Seiltänzer
Galina Ustwolskaja Sonate für Violine und Klavier

Lesung aus Jakobsleiter von Ljudmila Ulitzkaja

Ljudmila Ulitzkajas Roman Jakobsleiter eröffnet ein Zeitpanorama über drei Generationen und vermittelt facettenreiche Einblicke in russisches Leben und Geschehen im 20. Jahrhundert. Sowohl die Werke von Sofia Gubaidulina als auch diejenigen von Galina Ustwolskaja beziehen ihre Kraft aus der Konzentration auf das Wesentliche, der existentiellen Auseinandersetzung mit kulturellem Schaffen innerhalb der eigenen Biographie und den äusseren politischen Umständen. Der Seiltänzer - eine Metapher für künstlerische Existenz am Abgrund.


Samstag, 14. September 2019 18 Uhr

Jiddische Volkspoesie

Martina Fausch, Sopran
Sofia Pollak, Alt
Frédéric Gindraux, Tenor
Simone Keller, Klavier
Robert Braunschweig, Bariton
Sergej Simbirev, Bajan

Werke von Dmitri Schostakowitsch und Mieczyslaw Weinberg
Jiddische Volkslieder

In seinem Liedzyklus Aus jiddischer Volkspoesie hat Dmitri Schostakowitsch sein Engagement für die auch in Russland häufig benachteiligte jüdische Minderheit zum Ausdruck gebracht. Viele seiner Werke spiegeln die Faszination, die jüdische Musik auf ihn ausübte. „Wenn man von musikalischen Einflüssen spricht, so hat die jüdische Volksmusik mich am stärksten beeindruckt. Ich werde nicht müde, mich an ihr zu begeistern. Sie ist so facettenreich. Sie kann fröhlich erscheinen und in Wirklichkeit tief tragisch sein. Fast immer ist es ein Lachen unter Tränen...“

Uns träumte nur von Ruh.. Flyer

Va où l'esprit te mène

Paris et les Russes
Donnerstag, 14. September 2017 19.30 Uhr

Martina Fausch, Sopran
Isabelle Schnöller, Flöte
Xenia Schindler, Harfe
Mats Scheidegger, Gitarre

Werke von André Caplet, Claude Debussy, Edison Denissow,
Philippe Gaubert, André Jolivet, Albert Roussel und Igor Strawinsky

Sergej Diagilew und seine Ballets russes prägten die Kunstmetropole Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 1910 weilte Igor Strawinsky ein erstes Mal anlässlich der Premiere seines L’Oiseau de feu in der Stadt, in welche 1919 auch Olivier Messiaen zog und hier später ein Leben lang wirkte. Im Wechsel von Solo bis Quartett erklingen an diesem ersten Abend Werke französischer und russischer Komponisten, welche vor der Jahrhundertwende bis weit ins 20. Jahrhundert hinein zumindest zeitweise in Paris lebten und arbeiteten.


Soirée russe
Freitag, 15. September 2017 19.30 Uhr

Michael Wolf, Lesung
Monika Baer, Violine
Regula Schär, Violine
Renate Steinmann, Viola
Judith Gerster, Violoncello

Lesung aus Nikolai Gogol Die Nase
Werke von Nikolai Rimsky-Korsakow, Igor Strawinsky und
Alfred Schnittke

Eine Reise in die Heimat von Igor Strawinsky. „Strawinsky erzählte mir, wie er einmal ganz jung bei den Tataren im Südosten gewesen war, nicht weit von Samara, glaube ich; und wir waren bei den Tataren. Wir waren in dem blauen Zimmer neben der Lampe, und gleichzeitig gingen wir zusammen auf eine grosse Reise. Schliesslich erzählte Strawinsky von Gogol.“
(C. F. Ramuz)


Olivier Messiaen
Samstag, 16. September 2017 19.30 Uhr

Martina Fausch, Sopran
Frédéric Gindraux, Tenor
Monika Baer, Violine
Simone Keller, Klavier

Chants de terre et de ciel pour chant et piano
Fantaisie pour violon et piano
Trois mélodies pour chant et piano
La mort du nombre pour soprano, ténor, violon et piano


In den Dreissigerjahren trat Olivier Messiaen erstmals als Komponist an die Öffentlichkeit. In dieser Zeit entstanden einige Kompositionen für Gesang und Klavier, die er grösstenteils seiner ersten Frau, der Geigerin Claire Delbos, widmete. In symbolträchtiger Sprache und Musik wird
Irdisches und Himmlisches besungen.


Amitié
Sonntag, 17. September 2017 19.00 Uhr

Monika Baer, Violine
Martina Fausch, Sopran
Robert Pickup, Klarinette
Michael Kleiser, Klavier
Michael Wolf, Lesung

Werke von Igor Strawinsky
Texte von Charles Ferdinand Ramuz

Zu Beginn des ersten Weltkrieges liess sich Strawinsky in der Schweiz nieder, hier lernte er Charles Ferdinand Ramuz kennen. Es entstand eine tiefe Freundschaft, die auch künstlerisch ausgesprochen fruchtbar war. Ramuz hat ihr in seinem Büchlein Erinnerungen an Strawinsky ein schönes Denkmal gesetzt. Das gemeinsame Werk Histoire du soldat wie auch zahlreiche kammermusikalische Miniaturen entstanden in dieser Zeit.
 

Voyage à Paris

Vier musikalisch-literarische Abende
10. bis 13. September  2015  Theater STOK Zürich


Rossignol, mon mignon...
Donnerstag, 10. September 2015, 19.30 Uhr

Martina Fausch, Sopran
Isabelle Schnöller, Flöte
Monika Baer, Violine
Judith Gerster, Violoncello
Simone Keller, Klavier

Werke von Maurice Ravel, Claude Debussy und Albert Roussel

Die Nachtigall singt schlecht! Genug der Wellen, Aquarien, Nixen und nächtlicher Düfte; wir brauchen eine Musik für die Erde, eine Musik für alle Tage, schrieb Jean Cocteau 1918 und wendet sich damit ab von der Musik seiner Vorfahren. Den Vorfahren ist dieser erste Abend gewidmet, die Nachtigall wird besungen, da und dort tauchen impressionistische, aber auch Klänge der Moderne auf.


Ma vie heureuse
Freitag, 11. September 2015, 19.30 Uhr

Monika Baer, Violine
Renate Steinmann, Viola  
Judith Gerster, Violoncello
Adrian Furrer, Lesung

Werke von Darius Milhaud, Arthur Honegger und Albert Roussel

Mein glückliches Leben betitelt Darius Milhaud seine Autobiografie. Streichtrios von Milhaud und Albert Roussel sowie Arthur Honeggers Sonatine pour Violon et Violoncelle erklingen an diesem Abend. Texte aus Milhauds Autobiografie ermöglichen Einblicke in dessen Leben und ergeben zusammen mit Texten von Arthur Honegger ein vielfältiges Zeitbild. 


Les Six
Samstag, 12. September 2015, 19.00 Uhr

Martina Fausch, Sopran
Caroline Vitale, Mezzosopran  
Frédéric Gindraux, Tenor
Robert Braunschweig, Bariton
Hans Adolfsen, Klavier

Lieder, Quartette und Werke für Klavier solo von Georges Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud, Francis Poulenc, Germaine Tailleferre

Le groupe des Six bildete sich 1918 um Jean Cocteau, der in seinem ironisch-witzigen Pamphlet Le Coq et l’Arlequin eine neue antiwagnerische und antidebussyistische Ästhetik verkündete, die an Satie anknüpft und eine Rückkehr zur Schlichtheit verlangt. Die Gruppe löste sich schon wenige Jahre später wieder auf und jeder entwickelte sich in seine eigene Richtung. Was Les Six aber weiterhin verband, war eine lebenslange Freundschaft.

Im Anschluss an das Konzert zeigen wir um ca. 21.00 Uhr den Film Orphée von Jean Cocteau. 


Paris, Place St. Sulpice
Sonntag, 13. September 2015, 19 Uhr

Adrian Furrer, Lesung
Monika Baer, Violine
Martina Fausch, Sopran
Simone Keller, Klavier

Georges Perec Versuch einen Platz in Paris zu erfassen
Werke von Eric Satie, Francis Poulenc, Darius Milhaud, Charles Koechlin und Lili Boulanger

Paris, Place Saint-Sulpice, im Oktober: An drei Tagen, zu unterschiedlichen Zeiten, lässt sich Georges Perec in Cafés rund um den grossen Platz nieder und notiert mit brennender Geduld, was im pulsierenden Durchgangsleben sonst gern übersehen wird. Vor diesem Hintergrund erklingen Werke für Violine und Klavier, Klavier solo und Lieder.

Vorab findet um 17 Uhr eine Führung mit Kerstin Bitar im nahegelegenen Kunsthaus statt. Werke von Claude Monet, Henri Matisse und Pierre Bonnard.

Ich fühle Luft von anderem Planeten...

Wien im Aufbruch in die Moderne

Fünf musikalisch-literarische Abende im Theater STOK Zürich Hirschengraben 42, 8001 Zürich
21. bis 25. Mai 2014

Konzept und Realisation: Monika Baer und Martina Fausch

Mittwoch, 21.5.2014, 19.30 Uhr
Lieder

Catriona Bühler, Sopran
Niklaus Kost, Bariton
Simone Keller, Klavier

Lieder von Alexander Zemlinsky, Alma Mahler und Gustav Mahler

An der Schwelle zur Moderne komponieren Alexander Zemlinsky, Alma und Gustav Mahler Meisterwerke in der Gattung Lied – die Komponisten stehen in enger Beziehung  zueinander sowie auch zu Arnold Schönberg.

Donnerstag, 22.5.2014, 19.30 Uhr
1908

Martina Fausch, Sopran
Monika Baer, Violine
Renate Steinmann, Violine
Regula Schär, Viola
Judith Gerster, Violoncello
Simone Keller, Klavier
Michael Wolf, Sprecher

Alban Berg   Sieben frühe Lieder
Arnold Schönberg  2. Streichquartett op.10
Texte von Bertha Zuckerkandl, Wassily Kandinsky, Elsa Bienenfeld

In den Jahren 1907/08 komponiert Alban Berg seine Sieben frühen Lieder. Schönberg vollendet zur selben Zeit sein 2. Streichquartett. Ein erstes Aufbrechen der Tonalität wird hörbar und löst heftige Reaktionen aus. Im Salon Zuckerkandl wird über Themen der Zeit diskutiert.

Freitag, 23.5.2014, 19.30 Uhr
Trio

Fabio di Cásola, Klarinette
Martina Schucan, Violoncello
Stefan Wirth, Klavier

Werke von Erich Schmid, Alban Berg, Anton Webern und Alexander Zemlinsky

Ein Kammermusikabend  mit Instrumentalwerken von Schönberg-Schülern, unter ihnen der Schweizer Erich Schmid. Kompositionen in Klein- und Kleinstformat, dazu Zemlinskys ausladendes Trio.

Samstag, 24.5.2014, 19.30 Uhr
Pierrot lunaire

Martina Fausch, Stimme
Christoph Keller, Klavier und Leitung
Murat Cevik, Flöte
Ernesto Molinari, Klarinette
Monika Baer, Violine
Imke Frank, Violoncello
Tomás Gallart, Horn

Franz Schreker  Der Wind
Arnold Schönberg  Pierrot lunaire op. 12

Pierrot lunaire, ein Kosmos klanglicher Schattierungen im farbigen Zwischenreich von Singen und Sprechen – ein Schlüsselwerk der Moderne!

Sonntag, 25.5.2014

15.15 Uhr
Kunsthaus

Betrachtungen mit Kerstin Bitar
Werke von Kandinsky, Marc und Kokoschka

Reservation bis 17. Mai, Platzzahl beschränkt.
Besammlung um 15 Uhr vor dem Theater STOK

17 Uhr
Kaffeehaus (im Theater!)

Michael Wolf liest aus Arthur Schnitzlers Traumnovelle

Mit M. Baer, F. di Cásola, M. Fausch, Ch. Keller, M. Schucan, S. Wirth
Werke von Schönberg, Webern, Zemlinsky

Apfelstrudel und kleiner Schwarzer ab 16 Uhr

"Im Kaffeehaus wurden literarische Schulen geboren und verworfen, vom Kaffeehaus nahmen neue Richtungen der Malerei, der Musik, der Architektur ihren Ausgang." Friedrich Torberg

Es blendete uns die Mondnacht...

Auftakt
 
Belenus Quartett
Seraina Pfenninger, Violine
Anne Battegay, Violine
Esther Fritzsche, Viola
Seraphina Rufer, Violoncello
 
Werke von Robert Schumann, György Kurtág und Béla Bartók

Streichquartette bilden den Auftakt zu den fünf Abenden rund um György Kurtágs Kafka-Fragmente. Die Kompositionen für diese
Gattung sind zentral in seinem Schaffen. Kurtágs Musik ist tief in der europäischen Tradition verwurzelt - zahlreich sind die Assoziationen an Robert Schumann, Bartóks Musik bezeichnet er als seine
Muttersprache.
 
Kafka-Fragmente
 
Martina Fausch, Sopran
Monika Baer, Violine
Michael Wolf, Sprecher
 
György Kurtág
Kafka-Fragmente op. 24 für Sopran und Violine
Ausgewählte Texte von Franz Kafka

György Kurtág wählte für sein op. 24 vierzig kurze, expressive
Fragmente aus Tagebüchern und Briefen Franz Kafkas. Diese
knappen Sprachformeln, erfüllt von Trauer, Verzweiflung, Humor und Hintersinn werden zu einer kleinen Welt intensivster
Seelenzustände, theatralisch und lebendig.
 
Das Urteil
 
Michael Wolf, Lesung
Martina Schucan, Violoncello
Elsbeth Moser, Bajan
 
Franz Kafka Das Urteil sowie Tagebucheinträge Werke von Bernd Alois Zimmermann, Sofia Gubaidulina und Felix Baumann
 
„Diese Geschichte Das Urteil habe ich in der Nacht vom 22. zum 23. (September 1912) von 10 Uhr abends bis 6 Uhr in einem Zug geschrieben. Die vom Sitzen steif gewordenen Beine konnte ich kaum unter dem Schreibtisch hervorziehen“, so notierte Franz Kafka in seinem Tagebuch. Und weiter, „ die Geschichte ist wie eine
regelrechte Geburt mit Schmutz und Schleim bedeckt aus mir
herausgekommen.“
 
Zeitgenossen
 
Catriona Bühler, Sopran
Herwig Ursin, Sprecher
Jacqueline Ott, Marimba/Schlagzeug
Martin Flüge, Schlagzeug
Mischa Käser, Melodika/Schlagzeug
Mateusz Szczepkowski, Violine
 
Salvatore Sciarrino Il legno e la parola, David Philip Hefti Mondschatten, Mischa Käser Kafka-Zyklus, Gérard Grisey Stèle

"Holz ist hart, Sprechen gehört zur weichen Zunge. Das ökologische Hören jedoch versöhnt die Gegensätze". So schreibt Salvatore
Sciarrino zu seinem Stück "il legno e la parola". Klangliche Gegensätze und Vielfalt in diesem Programm, in dessen Zentrum der Kafka-Zyklus des Schweizer Komponisten Mischa Käser steht.

NZZ Kritik Download >> ()